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Prof. Dr. Tautz

Offizieller Auftakt der bee careful-Initiative

Bei sonnigem Herbstwetter haben sich am 10. Oktober etwa 70 Mitarbeiter, Gäste und Pressevertreter auf dem Gelände der Schwartauer Werke versammelt. Gemeinsam feierten sie den offiziellen Auftakt der Initiative bee careful.

Im Vordergrund der Auftaktveranstaltung zur Initiative bee careful stand natürlich die beträchtliche Bedeutung der Biene als wichtiges Nutztier. Denn ohne Bienen gäbe es nur noch knapp die Hälfte aller Äpfel und Birnen und nur noch rund ein Drittel aller Erdbeeren. Pfirsiche gäbe es ohne Bienen fast gar nicht mehr. Und so lässt sich dieses Szenario auch mit vielen anderen Obst- und Gemüsesorten fortführen.

Bienen sind wichtig – für den Menschen, für die Ökologie und damit auch für die Ökonomie. Doch die Bienengesundheit ist in Gefahr! Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Schwartauer Werke, Sebastian Schaeffer, bringt es in seiner Ansprache auf den Punkt: „Uns allen gehen mit den Bienen die wichtigsten Mitarbeiter aus.“ Auch die Schwartauer Werke sind von den Bienen abhängig. Schließlich verarbeitet das Familienunternehmen jährlich rund 22.000 Tonnen Früchte für Konfitüren, Fruchtaufstriche und andere Fruchtprodukte. Und allein für ein Glas Schwartau Extra Erdbeere sind 1.100 Bestäubungsakte notwendig.

Kaum vorstellbar, was für eine unglaubliche Arbeit das kleine Lebewesen verrichtet. „Wir alle sind von der Biene abhängig, deshalb müssen wir uns dringend engagieren“, sagt Dr. Sebastian Portius, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung bei den Schwartauer Werken.

Schwartau hat deshalb die Initiative bee careful gegründet, die langfristig drei wesentliche Ziele verfolgt:

1. Unterstützung der Forschung zur Bienengesundheit
2. Wissensvermittlung an Schulen
3. Unterstützung von Imkern

Die Gründe für eine Gefährdung der Bienengesundheit sind vielfältig: Neben Milben, Parasiten und Pflanzenschutzmitteln, werden auch Klimaveränderungen oder Strahlungen immer wieder als Verursacher genannt. Es gibt noch viele Fragezeichen – umso wichtiger ist es, das Leben von Bienenvölkern zu erforschen und zwar ohne ihren natürlichen Lebensraum zu stören.

Dies soll mit einer Bienen-Forschungsstation geschehen, die Schwartau zusammen mit Prof. Dr. Tautz und HOBOS auf dem Werksgelände in Bad Schwartau errichtet hat. „Die Forschungsstation ermöglicht uns, mehr über das Leben der Bienen zu erfahren. Insbesondere über ihre Fähigkeit mit Umweltstress und Krankheiten umzugehen“, sagt Prof. Dr. Tautz in seiner Rede vor rund 70 Teilnehmern beim offiziellen Auftakt in Bad Schwartau.

Es gibt in ganz Deutschland bislang nur zwei Bienen-Forschungsstationen: eine an der Universität in Würzburg und eine auf dem Werksgelände der Schwartauer Werke. Somit befinden sich die beiden Forschungsstationen in klimatischen Umgebungen, wie sie in Deutschland unterschiedlicher nicht sein könnten: das Ostseeklima und die Fränkische Trockenplatte. „Erstmals in der Geschichte der Bienenforschung sind vergleichende Forschungen möglich“, sagt Prof. Dr. Tautz

„Wir können nun festmachen, welche Umweltfaktoren das Leben des Bienenvolkes beeinflussen oder welche keine Rolle spielen. Mit den beiden Stationen haben wir eine bisher weltweit einmalige Ausgangslage zur Erforschung der Biologie der Honigbienen.“

Der Hobby-Imker Michael Mietz hat eines seiner elf Bienenvölker nach Bad Schwartau umgesiedelt und kümmert sich nun vor Ort in Bad Schwartau um das Bienenvolk.

Um möglichst viele Beobachtungen machen zu können, ist der Bienenstock mit vielen technischen Komponenten ausgestattet. Der Vorteil: Das Bienenvolk wird dadurch in keiner Weise in seinem natürlichen Lebensraum gestört.

Ein weiteres Betätigungsfeld von bee careful ist das ebenfalls gemeinsam mit HOBOS geplante Pilotprojekt an Schulen in Schleswig-Holstein, das Wissen über Bienen vermitteln soll. HOBOS stellt einen großen Pool an Aufgaben für unterschiedliche Schularten, -klassen und -fächer zur Verfügung, die unter anderem auf Messdaten aus der Forschungsstation zurückgreifen.

Pünktlich zum Auftakt wurden direkt neben dem Bienen-Forschungsstock Informations-Schilder aufgebaut, die den einen oder anderen Besucher künftig über den Superorganismus informieren.

Zudem ist ein Engagement für die deutschen Imker in Planung – schließlich sind sie es, die aus Liebe zum Tier und der Natur das ganze Jahr über für die Gesundheit der Bienen sorgen und ihren Bestand dadurch sichern.

„Wir stehen mit bee careful noch am Anfang – vieles ist derzeit noch in Planung. Das Ziel ist aber jetzt schon klar: die Verbesserung der Bienengesundheit“, so Sebastian Schaeffer.

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